ICT for Industrie 4.0

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Christoph Mecklenbräuker Liebe Leserinnen und liebe Leser, wieder ein neues Schlagwort, werden viele von Ihnen denken, wenn sie Industrie 4.0 lesen. Nun, so Unrecht haben Sie nicht. Aber auf die Wortwahl kommt es hier nicht an. Industrie 4.0 steht für epochale Veränderungen in den Fertigungsprozessen, vor allem in Industrie und Landwirtschaft, durch das Zusammenwirken bereits ausgereifter Hardwareund Softwaretechnologien. Die vorliegende e&i-Ausgabe zum Themenschwerpunkt „ICT for Industrie 4.0“ will Ihnen einen ersten Eindruck vermitteln. Darüber hinaus deckte „M2M Communication“, unser Heft Nr. 1 des 131. Jahrgangs (2014), bereits Aspekte zu Industrie 4.0 ab. Um mit Industrie 4.0 unternehmerisch erfolgreich werden zu können, ist die Beherrschung einer Reihe von Basistechnologien unabdingbar. Das erinnert ein wenig an die Industrielle Revolution am Beginn des 19. Jahrhunderts. Damals war der praktischen und erfolgreichen Etablierung des Eisenbahnbaus in Österreich die Reformierung von Eisenwesen und Eisenindustrie vorangegangen, beispielsweise zur Herstellung von Eisenbahnschienen, Dampfkesseln und Lokomotiven. Die heute unter Industrie 4.0 zusammengefassten technologischen, wirtschaftlichen und ökologischen Veränderungen erscheinen weitreichender, weisen sie doch enorme zeitliche Dynamik auf und sind von globaler Bedeutung. Damit einhergehende soziologische und politische Veränderungen sind bereits jetzt absehbar. Veränderungen sind immer mit Unsicherheiten verbunden. Eine strategische Herausforderung durch Industrie 4.0 wird die tatkräftige Bewältigung des Unerwarteten sein. Intuition und Kreativität, unternehmerisches Vorwärtsdrängen werden zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen. Nur die anpassungsfähigen, die flexiblen, also die lernenden Unternehmen werden mit Industrie 4.0 überleben und wachsen. Bitte lesen Sie dazu auch die beiden im Anschluss abgedruckten Geleitworte von Mag. Michael Wiesmüller, Abteilungsleiter im BMVIT für IKT, Produktion und Raumfahrt „Industrie 4.0: surfing the wave?“ sowie von Dr. Reinhard Ploss, Vorsitzender des Vorstands der Infineon Technologies AG „Industrie 4.0 – Chance für Europas Wirtschaft“. Sieben richtungweisende, herausragend abgefasste Originalarbeiten schließen daran an.